3. Oktober 2018

Die Genos­sen­schafts­idee eignet sich für erstaun­lich viele Zwecke

Gründen Firmen­chefs für gemein­sames wirt­schaft­li­ches oder soziales Handeln eine Genos­sen­schaft, können sie Großes errei­chen. Manche sehen in der Genos­sen­schaft sogar die Lösung ihres Nach­fol­ge­pro­blems.

Text: Midia Nuri

ielen gilt sie als Hidden Cham­pion unter den Rechts­formen – die Genos­sen­schaft. Aller­dings: So sehr im Verbor­genen exis­tieren die Genos­sen­schafts­idee und die Rechts­form Genos­sen­schaft gar nicht mehr. Spätes­tens seit die Vereinten Nationen das Konzept Genos­sen­schaft zum UNESCO-Welt­kul­tur­erbe erklärt haben, dürfte eine breite Öffent­lich­keit wissen, dass über die am ehesten allge­mein bekannten Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaften hinaus eine viel­fäl­tige Genos­sen­schafts­land­schaft blüht, zu der beispiels­weise DATEV gehört. Damit das so bleibt, wird auch dieses Jahr der Inter­na­tio­nale Genos­sen­schaftstag gefeiert, am ersten Samstag im Juli. Dann dürfte sich vieler­orts wieder zeigen: Die Genos­sen­schafts­land­schaft ist bunt wie nie zuvor.

Genos­sen­schaften lohnen sich für Einkauf und Vertrieb

Erklärtes Ziel dieses inter­na­tio­nalen Akti­ons­tags ist, den Genos­sen­schafts­ge­danken weiter in die Gesell­schaft zu tragen, um soziales und auch wirt­schaft­li­ches Mitei­nander durch die Vorteile dieser Rechts­form zu erleich­tern. Als Erfinder der Idee gilt Fried­rich-Wilhelm Raiff­eisen. Die auch und gerade wohl­tä­tigen Zwecke der zahl­rei­chen Genos­sen­schaften sind viel­fältig wie nie. In Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaften etwa sehen Experten ein probates Mittel, die in zumin­dest in Ballungs­räumen gras­sie­rende Wohnungsnot zu lindern. In länd­li­chen Gegenden wie etwa Nord­hessen gründen Bürger genos­sen­schaft­lich orga­ni­sierte Dorf­läden, um auf kurzen Wegen ihre Versor­gung mit Lebens­mit­teln zu sichern. Aber es finden sich auch exoti­schere Genos­sen­schaften – Schüler der Waldorf­schule in Neuwied zum Beispiel orga­ni­sieren so den güns­tigen Verkauf von Schul­ma­te­rial und gebrauchten Fahr­rä­dern. Kleinen und mittel­großen Unter­nehmen geht es beim Eintritt in eine Genos­sen­schaft oder gar deren Neugrün­dung oft darum, dass der gemein­schaft­liche Einkauf bessere Kondi­tionen und Vorteile bei der Abwick­lung bringt. Aber nicht nur das: Mitt­ler­weile werden Genos­sen­schaften sogar als Lösung für das im Mittel­stand weit­ver­brei­tete Problem gehan­delt, dass Fami­li­en­un­ter­nehmer keinen Nach­folger finden: In Form einer Genos­sen­schaft lassen sich Betriebe durch Anteils­eigner weiter­führen, die aus der Beleg­schaft oder dem Umfeld der Firma stammen und sie weiter so kolle­gial führen wollen wie die früheren Inhaber, berichtet das „Handels­blatt“.

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Quelle: www.trialog-unternehmerblog.de, Heraus­geber: DATEV eG, Nürn­berg